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Freitag, 9. September 2011

Der "Stein der Unsterblichkeit" im Herz - Teil 2 Atman (Geistesmensch)



Im letzten Artikel habe ich anhand meiner eigenen Erfahrung eine zentrale Stelle des Geistesmenschen ( Atman ) beschrieben, die im menschlichen Herz wie ein Lichtfunke oder ein Diamant erlebt wird. Das ist das wahre Selbst, das sich im Zusammenhang mit dem Wollen und dem physischen Leib ausdrückt. ( Atman ist so wie bei Steiner auch nach dem Upanischad nicht etwas, was ausschliesslich im Herz vorhanden ist. )

Diesmal zitiere ich von einigen Webseiten die folgenden Charakterisierungen über den Geistesmenschen (Atman), im Zusammenhang mit den indischen Veden und Upanishaden.



http://www.vishnupedia.org/wiki/index.php?title=Atman

"Was ist ein Atman?

Es ist ein Lichtfunke aus dem Strahlenmeer, welches unaufhörlich vom spirituellen Körper Gottes ausgeht. ......

Atman ist das ewige göttliche Selbst, d. h. die im Körper anwesende göttliche Seele (Jivatma), eine ewige Emanation von Gott selbst. Wir, die Atmans, sind daher im wahrsten Sinne des Wortes die Söhne oder Töchter Gottes und noch weit mehr."



"Wird über das Lebewesen als Atman gesprochen, bezieht sich dies allein auf die ewige und unveränderliche innerste Identität. Es ist dieses innerste unzerstörbare Ich, das von den feinstofflichen Hüllen (Manas: Denken, Fühlen, Wollen; Buddhi: Intelligenz; Ahankara: Falsches Ego) und dem grobstofflichen Körper eingekleidet und bedingt wird. Es ist auch der Atman, der diesen Hüllen ein scheinbares Leben verleiht.

"Das Selbst wird nie geboren und es stirbt zu keiner Zeit. Es ist immerwährend, ungeboren, ewig, uralt und wird nicht zerstört, wenn der Körper vernichtet wird." (Krishna in der Bhagavad-Gita 2.20)"



(Die obige Beschreibung stimmt im grossen und ganzen mit der Charakterisierung Steiners über Atman (Geistesmenschen) und Buddhi (Lebensgeist) und Manas (Geistselbst) überein. J. A.)




http://www.pushpak.de/upani/upani003.html

CHÂNDOGYA-UPANISHAD

"DIE LEHRE DES SHANDILYA

Das Brahman ist diese ganze Welt. Friedvollen Herzens soll er es als jalân verehren. Der Mensch besteht aus Wollen. Wie das Wollen des Menschen in dieser Welt ist, so wird er nach seinem Scheiden aus dieser Welt. Er muß sein Wollen bilden.

Verstand ist sein Stoff, der Hauch sein Leib, Glanz seine Erscheinungsform, Wahrheit ist sein Entschließen, der Äther sein Selbst. Es ist allwirkend, allwünschend, voll jeglichen Duftes, voll jeglichen Geschmackes, all dies umfassend, wortlos, achtlos.

Dieser mein Âtman im Inneren des Herzens ist feiner als ein Reis- oder Gersten- oder Senf- oder Hirsekorn oder das Korn eines Hirsekorns. Dieser mein Âtman im Innern des Herzens ist größer als die Erde, größer als der Luftraum, größer als der Himmel, größer als die Welten.

Er ist allwirkend, all wünschend, voll jeglichen Duftes, voll jeglichen Geschmackes, all dies umfassend, wortlos, achtlos. Dieser mein Âtman im Innern des Herzens ist das Brahman, zu ihm werde ich nach meinem Scheiden von hier gelangen. Wem solche Gewißheit ist, dem bleibt kein Zweifel.

So spricht Shândilya, Shândilya."

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"DER LOTUS DES HERZENS

In der Brahmaburg (des Leibes) ist eine kleine Lotusblüte als Behausung. Darin ist ein kleiner Innenraum. Was in diesem sich befindet, muß man erforschen, das muß man zu erkennen suchen.

Wenn sie zu ihm sagen sollten: »In der Brahmaburg ist eine kleine Lotusblüte als Behausung. Darin ist ein kleiner Innenraum. Was befindet sich darin, das man erforschen, das man zu erkennen suchen muß?«, so möge er sagen: »So groß wie hier dieser Raum, so groß ist der Raum im Innern des Herzens. Himmel und Erde sind beide darin enthalten, Agni und Vâyu beide, Sonne und Mond beide, Blitz und Gestirne; was hier (des Menschen) ist und was nicht, das alles ist darin enthalten.«

(Steiner spricht in einem Vortrag über das Herz den Inhalt, der den obigen Upanischad-Text bestätigt. Er spricht, dass im Herz hinter den gewöhnlichen Emotionen die Dinge vorhanden sind, die über die Tode erhalten bleiben. Und das ganze Kosmos ist dort vorhanden als ätherisches Herz. "Ätherisches Herz als Organ des Karma und des Schicksals"

J. A. )



"Wenn sie zu ihm sagen sollten: »Wenn hier in der Brahmaburg alles enthalten ist, alle Wesen sowohl als alle Wünsche, was bleibt davon übrig, wenn das Alter sie befällt oder sie zugrunde geht?«, so möge er sagen: »Nicht wird sie durch sein (des Menschen) Alter morsch, noch durch seine Tötung vernichtet. Dies ist die wahre Brahmastadt. In ihr sind alle Wünsche enthalten. Dies ist das Selbst.

Es hat alle Übel abgeworfen, ist frei von Alter, Tod, Kummer, Hunger, Durst; wahrhaft in seinem Verlangen, wahrhaft in seinem Entschließen.

Wie die Menschen hier je nach Bestimmung sich einstellen und je nach dem Ziel, das sie erstreben, sei es ein Land, sei es ein Fleck Feldes, von diesem oder jenem leben, wie die Welt hier, die durch Arbeit erworben ist, zerrinnt, so zerrinnt auch die Welt dort, die durch religiöses Verdienst erworben ist. Die, welche, ohne den Âtman und die wahren Wünsche erkannt zu haben, von hinnen scheiden, genießen in allen Welten keine Freiheit. Aber die, welche nach Erkenntnis des Âtman und der wahren Wünsche von hinnen scheiden, genießen Freiheit in allen Welten."



Steiner über den Geistesmenschen (Anthrowiki):

"Und ebenso wie innerhalb der physischen Welt der einzelne menschliche Körper als eine abgesonderte Wesenheit aufgebaut wird, so innerhalb der Geisteswelt der Geistkörper. Es gibt in der Geisteswelt für den Menschen ebenso ein Innen und Außen wie in der physischen Welt. Wie der Mensch aus der physischen Umwelt die Stoffe aufnimmt und sie in seinem physischen Leib verarbeitet, so nimmt er aus der geistigen Umwelt das Geistige auf und macht es zu dem Seinigen. Das Geistige ist die ewige Nahrung des Menschen. Und wie der Mensch aus der physischen Welt geboren ist, so wird er aus dem Geiste durch die ewigen Gesetze des Wahren und Guten geboren. Er ist von der außer ihm befindlichen Geisteswelt abgetrennt, wie er von der gesamten physischen Welt als ein selbständiges Wesen abgetrennt ist. Diese selbständige geistige Wesenheit sei «Geistmensch» genannt.

Wenn wir den physischen Menschenkörper untersuchen, finden wir in ihm dieselben Stoffe und Kräfte, die außerhalb desselben in der übrigen physischen Welt vorhanden sind. So ist es auch mit dem Geistmenschen. In ihm pulsieren die Elemente der äußeren Geisteswelt, in ihm sind die Kräfte der übrigen Geisteswelt tätig. Wie in der physischen Haut ein Wesen in sich abgeschlossen wird, das lebend und empfindend ist, so auch in der Geisteswelt. Die geistige Haut, die den Geistmenschen von der einheitlichen Geisteswelt abschließt, ihn innerhalb derselben zu einem selbständigen Geisteswesen macht, das in sich lebt und intuitiv den Geistesinhalt der Welt wahrnimmt, – diese «geistige Haut» sei Geisteshülle (aurische Hülle) genannt. Nur muß festgehalten werden, daß diese «geistige Haut» sich fortdauernd mit der fortschreitenden menschlichen Entwickelung ausdehnt, so daß die geistige Individualität des Menschen (seine aurische Hülle) einer unbegrenzten Vergrößerung fähig ist.

Innerhalb dieser Geisteshülle lebt der Geistesmensch. Dieser wird durch die geistige Lebenskraft in demselben Sinne auferbaut, wie der physische Leib durch die physische Lebenskraft. In ähnlicher Weise, wie man von einem Ätherleib spricht, muß man daher von einem Athergeist in bezug auf den Geistesmenschen sprechen. Dieser Äthergeist sei Lebensgeist genannt. – In drei Teile gliedert sich also die geistige Wesenheit des Menschen: in den Geistmenschen, den Lebensgeist und das Geistselbst." (Lit.: GA 009, S 53)


"Die höheren Körper fließen ineinander; zum Beispiel ist Atma in Wahrheit bei der ganzen Menschheit nur eines, wie eine gemeinschaftliche Atmosphäre. Doch ist das Atma des einzelnen Menschen so zu fassen, wie wenn sich jeder ein Stück für sich aus dem allgemeinen Atma herausschneidet, so daß gleichsam Einschnitte darin gemacht werden. Aber diese Sonderheit müssen wir überwinden. Das tun wir, indem wir menschliche Beziehungen rein seelischer Art anknüpfen. Dadurch heben wir das Sondersein auf und erkennen die Einheit des Atma in allen. Indem ich solche menschliche Beziehungen anknüpfe, erwecke ich Sympathien in mir selbst. Ich übernehme da die Arbeit, mich selbstlos dem Weltenplane einzufügen. Dadurch erwacht im Menschen das Göttliche." (Lit.: GA 093a, S 108)

So wie Steiner hier ausführt, muss in der Mitte des Menschen ein entscheidendes Zentrum des Geistesmenschen vorhanden sein. Dort ist die geheimnisvolle Quelle der edlen Seelenliebe, die der Erde eine neue geistige Zukunft gibt und den Menschen unsterblich macht. Diese alle Lebewesen belebende und alles Sein veredelnde echte Seelenliebe ist die Kraft, durch die wir uns wieder unmittelbar daran erinnern können, dass wie alle aus einem "einzigen kosmischen Weltenwort" hervorgegangen sind.


Im obigen Text Steiners kann man ahnen, dass der Geistesmensch im gewissen Sinne für seinen Astralleib das Geistselbst, für seinen Ätherleib den Lebensgeist in sich umschliesst als eine höhere Geist-Gliederung und wirkt mit ihnen in einer Einheit als ein "Geistiger Mensch".

J. A.




















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Junko Althaus

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