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Donnerstag, 5. April 2012

Zu Gründonnerstag 2012 - die Liebe des höheren Ich zur eigenen Seele



Gestern wurde ich auf das aktuelle Gedicht von Günter Grass hingewiesen. Er wird durch das Gedicht als Neonazi verschrien. Zu den politischen Ansichten über Israel, die im Gedicht vorkommen, möchte ich mich hier in diesem Rahmen nicht äussern, denn meiner Meinung nach kann man dieses Thema Israel/ Irak nicht kurzsichtig anschauen. Nur auf eine Stelle möchte ich aber dringend hinweisen, die mir ein Zentral-Wesentliches der ganzen Problematik unserer Zeit zu bedeuten scheint.

Er schreibt:

"Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist
,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.
"

An dieser Stelle erlebe ich unbeschreiblich intensiven Schmerz, so dass mein Herz bricht.
Dennoch bin ich so froh, dass jemand - ein Deutscher - es geschrieben hat, denn es muss unbedingt ausgesprochen werden. Mein Herz hat auf ähnliche Weise unzählige Male geblutet und wurde dabei gebrochen, genau aus dem Grunde, den er hier schildert. Es ist nicht möglich -, ohne das Herz gebrochen wird - wie die Deutschen ihre Vergangenheit wie "eine ewige Schuld" mit sich herumtragen - "meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist" Nein, das bricht fortwährend das menschliche Herz, die Schwere ihres nie verschwindenden Schuldgefühls in allen Ecken leise oder stark stets mitzuerleben. Dieser Bann, der über sie wie ein ewiger Alptraum waltet, bricht das Menschenherz.



Es gibt keine nie zu tilgenden Makel. Es kann überhaupt keine solche geben. Sie wurde in ihnen als Gefühl angepflanzt, als ob ein Makel ewig nicht wegzuwischen wäre. Es ist eine Unwahrheit. Wenn es so wäre, das heisst: Man leugnet den Christus. Eine solche Auffassung der menschlichen Schuld widerspricht ganz und gar dem Gesetz und der Wirklichkeit des Karmas.

Wir müssen erwachen - denn wir sind alle schuldig. Wir sind alle füreinander schuldig. Die Schuld einer Nation ist die Schuld der ganzen Menschheit, der Schmerz einer Nation ist der Schmerz der ganzen Menschheit. Die Menschheit ist schuld an dem zweiten Weltkrieg und niemals nur die bestimmten Nationen. Jede Nation, jedes Volk hat einen bestimmten Makel. Das ist die karmische Herausforderung des Volkes, die ihm von der Menschheitsentwicklung als ein Aspekt auferlegt ist.

Es ist eine reine Peinigung für einen Menschen, in so einem Glauben an einer ewigen Schuld auszuharren. Manche Deutschen erleben keine Empfindung mehr bei einer an sie gerichteten Volksdemütigung. Daran habe ich mehrmals Ohnmacht erlebt. Ich habe es selten geschafft, wirklich tief und offen mit jemanden aus Deutschland darüber zu sprechen, ohne dass ich missverstanden wurde. Eine Kritik und eine Demütigung sind zwei völlig andere Dinge. Eine solche Belastung des ewigen Schuldig-Seins, in der die Deutschen leben, macht einen Menschen kaputt. Und ich kann und will nicht länger zuschauen.

Wer ist ewig schuld aus einer Vergangenheit? Wozu wirkt der Christus? Im unserem Zeitalter des ätherischen Christus müssen wir erwachen an einer Liebe, ja an einer gesunden Selbstliebe. Unser Fühlen muss sich noch und noch mehr in seiner Intensität steigern, so dass man ein intensives und eingehendes Mitgefühl im Herz entwickeln kann.

Womit beginnen wir dieses Mitgefühl? Wodurch erwachen wir heute an einem intensiven Mitgefühl? Früher heisst es: Das Mitgefühl soll an den anderen Menschen erwachen.

Heute im neuen Christus-Zeitalter des Karmas können wir unser höheres Ich finden, das - aus der reinen Liebe zu der eigenen Seele, die sich in der Unterwelt befindet, in sie herabsteigt. Das höhere Ich steigt als freie opfernde Tat von der oberem Welt des kosmischen Lichtes herab, welche unsere eigentliche Heimat ist, um in der finsteren Unterwelt die eigene Seele mit einem intensiven liebenden Mitgefühl zu beleuchten.

Das können wir heute tun. Das ist nicht Ego, sondern das ist unsere eigene Christuskraft im höheren Ich, welche die eigene finstere Unterwelt liebend und belebend beleuchten will. Dafür hört es auf, in der Oberwelt zu sein. Die Selbstliebe im höheren Sinn - nur sie allein verwandelt den Luzifer in uns. Er wird in uns und durch uns erlöst und wandelt sich vor uns zu einem lichtvollen Christushelfer. Die Intensität des moralischen Mitgefühls muss sich noch viel mehr in uns steigern, so dass wir darin die Liebe des höheren Ich zur eigenen Seele erwecken. In dieser Liebe wird die Schuld des Luzifer nicht mehr weiter verurteilt und sein ganzes Wesen abgewertet, sondern in einem intensiven Mitgefühl sein tiefes Leid beleuchtet. Wenn das Mitgefühl in unserem Denken so das Leid umhüllt, wandelt es sich in einer Verbrennung zu einer lichthaften warmen Substanz . Und der Luzifer wird in unserem Innern zu einem Christusdiener. Wenn wir so die eigene Seele heilend beleuchten, dann wollen wir in der Unterwelt bleiben, weil wir auch den Schmerz eines anderen Menschen lindern wollen.


Junko Althaus















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