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Samstag, 8. Oktober 2011

Mein Credo zum Geist R. Steiners



Ich las vor einiger Zeit Herrn Bodo von Plato in einem Interview sinngemäß so sprechen:

"Das Goetheanum ist doch so gut, ich weiss nicht,
wieso nicht noch mehr Leute kommen."

An dieser Aussage und dem Urteil muss man einen schweren Mangel der Wahrnehmung feststellen. Dieses Phänomen hat im Jahr, wo so eine Generalversammlung stattfand, in der man wegen der realen Unzufriedenheit der vielen Mitglieder so weit gehen und versuchen musste, den Vorstand abzuwählen, hat eine schwerwiegende Bedeutung. Ähnliche Haltung kann ich bei vielen prominenten Anthroposophen, die in der A. Gesellschaft eine Machtstellung haben - nicht bei allen aber bei sehr vielen - genauso feststellen.

"Ich weiss nicht" oder "ich verstehe nicht" - so sagt man in Deutschen oft. Was ist damit aber hier wirklich gemeint? Eigentlich muss es heissen, "meine Vorstellung lässt mich nicht wissen, wieso nicht noch mehr Menschen kommen". Man kann sich natürlich so verhalten und sich rechtfertigen in der Haltung, in der man sagt: "Ich weiss nichts von der Unzufriedenheit und dem Leid der Menschen, es ist doch alles wunderbar" oder "es ist ein ganz normaler Zustand im Leben, dass die Menschen unzufrieden sind und leiden. Daran kann man nichts ändern. Also müssen die Menschen geführt und bevormundet werden". Diese Art und Weise aber kann natürlich niemals als anthroposophisch gennant werden. Ausserdem kann die reale Karmawirkung solche Haltung und Handlung nicht ewig ohne karmische Konsequenzen lassen. Das führt irgendwann zu einer schweren Selbstvernichtung. Und die Schwächung der Anthroposophischen Gesellschaft - ich spreche nicht von der anthroposophischen Bewegung - hat ihre Ursache darin.





Ich lehne die geistige Bevormundung strickt ab,
die von Seiten der anthroposophish-orientierten Menschen
(ich nenne sie nicht Anthroposophen,
auch wenn sie die äussere Stellung darin haben) getan wird.

"Du darfst nicht verstehen, was R. Steiner sagte.
Wenn wir, die Verwalter des Geistes R. Steiners,
es nicht einmal verstehen können,
dann darfst du es nicht verstehen.
Es ist verboten. Es ist anmassend, dass du es behauptest,
R. Steiner zu verstehen.
Du kannst nicht über deine Erkenntnis reden,
weil wir nicht einmal es tun können."


Ich habe genug mit diesem Verwaltungsggebahren der Stellungs-Anthroposophen, das von der persönlichen Geltungssucht und dem narzistischen Drang zur Selbstdarstellung durchzogen ist.




Ich bin nicht nach Europa gekommen, um diese Tradition, die im dumpfen Bewusstsein weiter gegeben wird und seit dem Tod R. Steiners still schweigend - gegen die Absicht R. Steiners - zugelassen ist, in welche sich die Gegenmächte stets hinein mischen, anzunehmen und darin mich auszulöschen.

Ich bin gekommen, um mich eigenständig an den Geist R. Steiners anzuschliessen, den ich bereits in Japan ohne Vermittlung von jemandem durch seine Bücher erkannt habe. Um mich an ihn anzuschlissen, kam ich nach Europa. Ich schliesse mich nur an die Menschen an, die genau gleiche Ziele haben.

Ich habe alles hinter mir gelassen, was ich bis dahin hatte - was ich äusserlich und innerlich besass. Meinen Beruf, die damit zusammenhängende Anerkennung, die beruflichen Zukunftsperspektiven, die Verbindung zu den Freunden, alle kulturellen und alltäglichen Gewohnheiten und Werte, die bis dahin für mich in Japan selbstverständlich waren - auch mein Volk, meine Familie und ausserdem die eigene Sprache - ich habe es hinter mir gelassen. Ich habe bejaht, dies alles bewusst zu verlieren. Ich habe mich dazu entschieden, dies komplett hinter mir zu lassen, nur ganz allein dafür, um mich an R. Steiner, an seine Geistigkeit anzuschliessen. Das bedeutete für mich damals ein innerer Tod.

Ob die Menschen, die im lauwarmen Wasser der lähmenden Verwaltungs-Anthroposophie eingetaucht sind, und sich einzig darin wohl fühlen und deshalb - egal wie viel Not von den anderen Menschen in anthroposophischen Zusammenhängen erlebt wird - nie mehr heraus kommen wollen, von dem inneren Tod eines Menschen, der in sich den brennenden geistigen Drang spürt, sich ganz und gar an den Geist R. Steiners anzuschliessen und sich dazu bewusst aus innerer Freiheit heraus entschieden hat, alles zu verlieren, ahnen können?

Ich anerkenne die blossen Amtshandlungen und die das Ego befriedigenden Machtspiele nicht.
Ich bin überhaupt nicht dazu verpflichtet, das, was erst nach dem Tod Steiners durch die anderen Menschen willkürlich befestigt wurde, als "Anthroposophie" anzunehmen.



Ich schliesse mich ganz und gar
an den Geist R. Steiners an.
Nur dafür bin ich vor 15 Jahren einmal
freiwillig gestorben.

Das soll mein eigenes Credo sein.


Junko Althaus



Der damit zusammenhängende Aufsatz:

(teils umgeschrieben im Oktober 2011)
















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