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Donnerstag, 28. April 2011

Kulmination der anthroposophischen Bewegung und die geistige Strömung der Karmaforschung


„…Diejenigen Persönlichkeiten, die jetzt durch ihr Karma

in ihrer Verbundenheit mit der Michael-Herrschaft

in die anthroposophische Bewegung hereintreten,

unter Durchbrechung von mancherlei Wiederverkörperungsgesetzen

mit der Wende des 20. 21. Jahrhunderts –

also in einer geringeren Anzahl von Jahren,

als ein Jahrhundert beträgt – wiedererscheinen werden,

um dann dasjenige, was sie jetzt tun können

im anthroposphischen Dienst der Michael-Herrschaft,

zur Kulmination, zum vollen Ausdruck zu bringen.

(aus dem Vortrag von Rudolf Steiner 14. 08. 1924, Torquay, GA240) „


Man darf nicht vergessen, dass diese Kulmination, welche in unserer Zeit geschehen soll, von Rudolf Steiner in einem Karma-Vortrag ausgesprochen wurde. Die geistige Strömung, die von Rudolf Steiner selber als die Neuen Mysterien eingeführt und von einer Gruppe der Menschen damals sehr ernst genommen und unterstützt wurde, verschwand von der Hauptbühne der Anthroposophie mit dem Ausschluss Ita Wegmans und vieler anderen anthroposophischen Freunde im Jahr 1935.

Man sucht seit mehreren Jahren händeringend eine mögliche Lösung für die Reformation der anthroposophischen Gesellschaft. Und die Krisenstimmung hat sogar dieses Jahr, das 150. Geburtsjahr Steiners, eine weitere Dimension erreicht. Dabei stellt sich unweigerlich eine Frage: Ist eine Kulmination der anthroposophischen Bewegung möglich, ohne dass die Strömung der Karmaforschung als ein Hauptanliegen der Anthroposophie wieder voll ernst genommen und praktiziert wird? Die jetzige schwere Krise der anthroposophischen Gesellschaft ist ein Ausdruck von dem, dass seit dem Jahr 1935 etwas Wesentliches ungeachtet liegen geblieben und vergessen worden ist.

Der Impuls der modernen Karmaforschung Rudolf Steiners war in Dornach wie ausgelöscht. Sogar das "Karma" war ein unberührbares Tabu-Thema. Man wollte nach den schweren Gesellschaftskonflikten innerhalb des Vorstandes (Wegman, M. Steiner, A. Steffen) möglichst viel die schönen Lichtseite der anthroposophischen Persönlichkeiten hören und keine menschlichen Schwierigkeiten. Viele Menschen blockierten die wahre Betrachtung der Schicksalszusammenhänge innerhalb der anthroposophischen Bewegung. 1948, also 5 Jahre nach dem Tod Wegmans wurde zwar der Beschluss des Zwangsausschlusses formell rückgängig gemacht und die Mitglieder, die mit ihr ausgeschlossen worden waren, kehrten nach und nach zu der Arbeit in der Gesellschaft wieder zurück. Aber die Fragen bleiben bis heute offen: Wie heilsam wurde das Geschehen 1935 wirklich verarbeitet? Und wie weit ist das Thema der praktischen Schicksalsforschung auf die Hauptbühne der Anthroposophie zurückgekehrt?

Es gab aber auch die Menschen, die den Impuls Steiners zur Schicksalserkenntnis intensiv ergreifen wollten. Sie hatten den Mut, eigenständig an einen Impuls heranzugehen, den Rudolf Steiner in einer grossartigen Weise hinterliess. Sie wussten, da gibt es etwas, was eine ungeheure Entwicklungsmöglichkeit in sich birgt. Die Forschung an dem eigenen Leben im Sinne des Karma wurde auch nach dem Tod Steiners und dem Ausschluss Wegmans von den Menschen aufgegriffen, die den Impuls der modernen Karmaforschung Rudolf Steiners als eine sehr kostbare Arbeit erachten konnten. Sie entwickelten die Grundlage der heutigen Biographiearbeit und der Karmaforschung.

Eurythmie, Sprachgestaltung, u.s.w., die Methoden, die zu Lebzeiten Steiners entstanden sind, haben eine natürliche Vollkommenheit in sich, weil sie damals durch Rudolf Steiner direkt entwickelt wurden. Die Menschen konnten ihn nach vieles fragen und er gab ihnen die direkten Anweisungen. Im Gegenteil dazu wussten die Menschen, die aus dem Impuls der Karmaforschung eine neue Arbeitsmethode zur Schicksalserkenntnis entwickeln wollten, dass eine solche Möglichkeit der Vollkommenheit für sie von vornherein ausgeschlossen ist. Sie waren aber diejenigen, die vor allem an die aktive Entwicklungspotenz der Anthroposophie glaubten und einen starken Impuls der individuellen Eigenständigkeit in sich trugen. Und diese Eigenschaften hatte besonders auch Ita Wegman. Das war ein unverwechselbarer Charakter an ihr, der von Steiner hoch geschätzt war und durch sie in der anthroposophischen Bewegung real vertreten wurde. Die Menschen, welche die verwandten Eigenschaften an sich trugen, wollten nach 1935 den Keim der Schicksalsforschung weiter zum Gedeihen bringen. Sie waren mutig und scheuten keine Fehler, die auf solchem Weg der Entwicklung entstehen. Was sie entwickelten, kann natürlich nicht die Vollkommenheit aufweisen, welche die anderen Gebieten haben, die Steiner selber zu seiner Lebzeiten mit den Menschen entwickelte. Aber dennoch lebte immer in der Entwicklung der Biographie- und Karmaarbeit eine ungeheure Zukunftskraft, die mit dem freien Individuum zu tun hat, weil sie eben von den Menschen wirklich eigenständig ohne direkte Anweisung Steiners geleistet wurde und heute noch geleistet wird. Das bedeutet die Auferstehung des gemeinsamen Impulses Rudolf Steiners und Ita Wegmans. Diese Haltung, eigenständig zu forschen, war es, zu was Steiner damals 1924 an die Mitgliedern aus ganzem Herzen appelierte.

Die Menschen, die damals seine Worte über die kommende Kulmination hörten und seinen anthroposophischen Impuls ernst nahmen, sind heute wieder da, um ihn weiterzuführen. Es ist offensichtlich, dass der Impuls der Karmaforschung für diese Kulmination eine ganz entscheidende Rolle spielen wird.

Junko Althaus






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