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Mittwoch, 5. Oktober 2011

Können die Asiaten kein Ich-Bewusstsein nach dem Tod beibehalten?




Herr Prokofieff beschrieb in seiner Schrift "Das Erscheinen des Christus im Ätherischen" (Verlag am Goetheanum, 2010), dass nach Steiner? die Asiaten/ östliche Menschen das Ich-Bewusstsein nach dem Tod nicht genüg beibehalten können. Stimmt das?

Durch so eine Interpretation Steiners könnte etwas Peinliches heraus gebildet werden wie "Die Japaner haben kein Ich" wie im letzten Artikel.


Ich zitiere aus seinem Buch die Stelle:
"...denn die östlichen Inkarnationen geben den Menschen keine ausreichende Kräfte, das Ich-Bewusstsein nach dem Tode so stark aufrechtzuerhalten, wie es für die westliche Menschen möglich ist." (Seite 86)

Das sind die Worte von Herren Prokofieff und nicht die von Steiner.
Ich weiss nicht genau, wo R. Steiner davon spricht und was wirklich genau damit gemeint ist. Diese Aussage hier könnte seltsame Missverstandnisse hervorrufen.


Was bedeutet hier keine "ausreichende Kräfte"?
Was bedeutet "wie es für die westlichen Menschen möglich ist"?


Ich bin meinem verstorbenen Verwandten nach seiner Bestattung begegnet. Er wirkte voll wach und sprach mich an. Also wenn er kein Ich-Bewusstsein hatte, hat er gar nicht mich ansprechen können. Er sagte mir etwas ganz Wichtiges, was mich bis heute begleitet. Ich war damals noch im Jugendalter. Er kam zu mir, um mich zu trösten.

Gleich nach ihrem Tod kam meine Grossmutter, die in Japan verstorben war, zu mir in die Schweiz. Also ich war gerade nicht in Deutschland, wo ich damals noch eigentlich wohnte, sondern in der Schweiz. Aber sie kam zu mir und hat mich mit ihrer hellwachen Stimme angesprochen. Also es kann gar nicht anders sein als, dass sie ihr Ich-Bewusstsein beibehalten hat. Es war eine Wesensbegenung.

Auch von den anderen Japanern habe ich gehört, dass sie auf ähnliche Weise den Verstorbenen begegnet sind und mit ihnen gesprochen haben. Für so eine geistige "Wesensbegegnung" braucht man unbedingt das Ich-Bewusstsein nach dem Tod. Es gibt zahlreiche solche Berichten in Japan. Zum Teil haben die Menschen für eine gewisse Zeit lang eine intensive Beziehung zu den Verstorbenen.

Ausserdem habe ich die Erinnerungen an meine vorgeburtliche Zeit, an die Zeiten bevor ich diesmal in Japan als eine Asiatin geboren bin.


Die Art der Erhaltung des Ich-Bewusstseins kann etwas anders sein als bei den westlichen Menschen. Aber man kann überhaupt nicht sagen, dass die Asiaten keine ausreichenden Kräfte haben, um nach dem Tod das Ich-Bewusstsein genüg behalten zu können. Diese Art der Verallgemeinerung ist gefährlich und kann die rassistischen Urteile aus der Sicht der weissen Menschen auslösen. Die Weise, wie er in seinem Buch nur kurz, undifferenziert und allgemein hinstellt, ist problematisch. Solche Aussage, die ohne den gedanklichen Aufbau bloss hingestellt wird, kann im Unterbewusstsein des Menschen bleiben und unbemerkt die Macht über die Richtung des Denkens bestimmen.


Meine Erfahrung sagt etwas ganz anders als was ich in der Schrift von Herrn Prokofieff lese. Die Menschen im Westen kennen insgesamt noch wenig die Menschen im Osten nach ihren wirklichen Qualitäten. Sie denken oft aus ihrer westlichen Sicht heraus, wie die Menschen im Osten wären. Sie behalten ihre einseitige Sicht als Tatsache fest. So kennen sie die Menschen im Osten oft nur äusserlich. Viele meinen es, als ob sie gut die Menschen im Osten einschätzen würden, wie sie sind. Das ist aber oft nicht der Fall.


Junko Althaus




















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