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Montag, 25. April 2011

Eine unparteiische Haltung und die mutvolle Wahrheitsliebe als heilsame Medizin für den Konflikt



Emanuel Zeylmans war vielen Kritiken und Widerständen ausgesetzt, nachdem er die Biographie über Ita Wegman herausgab, in der die Tatsachen beleuchtet sind, die die Vorstellungen mancher Anthroposophen stark erschütterten.

In drei Büchern schildert Zeylmans die anthroposophischen Persönlichkeiten, in ihrem Licht aber auch mit ihren Schatten. In dieser Haltung, wie diese Bücher geschrieben sind, sehe ich eine faire Haltung und eine tiefe Liebe zur Wirklichkeit und den Mut, mit der geschichtlichen Wahrheit aufzutreten. Und diese Haltung ist ein Beweis dafür, dass er auf dem anthroposophischen Schulungsweg im Sinne der Selbsterkenntnis zu sich selber im höchsten Mass ehrlich und lauter gewesen ist.

Obwohl er eine Biographie von Wegman schrieb und genau wusste, dass auf eine deutliche und zum Teil emotionelle Art und Weise Wegman von Marie Steiner abgelehnt wurde, blieb er stets fair gegenüber Marie Steiner und beschuldigte sie nie einseitig und setzte sich dadurch nie parteiisch nur für Wegman ein. Er musste zum Teil darum ringen, so wie er im Flensburgerheft schilderte. Sein innerer Kampf mit sich für das Erzeugen einer fairen Haltung gegenüber den anderen Parteien ist ein vorbildliches und wunderbares Beispiel, dass man sich in einem Konflikt fair verhält und trotzdem nicht die Wahrheiten ignoriert, sondern die wahren Tatsachen mutig ans Licht bringt. Und das ist eine wahrhaftige michaelische Haltung im Sinne des Christus. Daran kann ich empfunden, er war wahrlich ein Michaelschüler, der aus seinem Menschsein heraus dem Christusimpuls diente.

Seine Arbeitsart, die eine tiefe Menschlichkeit und Echtheit zum Ausdruck bringt, zeugt von der wirklichen Grösse seiner Persönlichkeit. Und genau diese Eigenschaften, eine unparteiische faire Haltung gegenüber den Anders-Denkenden und die von einem freien Mut duchzogene Wahrheitsliebe sind auch die unverwechselbaren Merkmale der Person Ita Wegmans gewesen. Sie rechtfertigte sich nicht viel und beschuldigte kaum jemanden in den Konflikten, in denen sie aber zum Teil wie in der "Denkschrift" auf eine wirklich unmenschliche und aggressive Art attackiert wurde. Sie selber aber beschuldigte nie auf eine aggressive Weise die Taten anderer. Diese Eigenschaft ermöglichte ihr in der schwersten Konfliktsituation eine persönliche und intime Begegnung mit dem ätherischen Christus und Rudolf Steiner, das ihr heilsame Kräfte schenkte. So blieb sie bis Ende fair gegenüber den Menschen, die sie ausgrenzten. Und sie sorgte auch dafür, dass die Menschen auf ihrer Seite zwar die tatsächlichen Wahrheiten um die Konflikte wissen, aber dass sie nie emotionell gegen die Menschen sich verhielten. Wegman erlaubte ihren Mitarbeiter in der Klinik nicht, aggressiv gegen ihre Gegner zu sprechen. Dadurch bewahrte sie eine soziale und heilende Stimmung in ihrer Umgebung. Das spricht von der wirklichen Grösse ihrer Persönlichkeit.



Zeylmans veröffentlichte die Wahrheiten, z.B. den Brief Steiners an Wegman, in dem zweifellos ersichtlich ist, dass zwischen Steiner und Wegman die bekannte Tatsache war, dass sie in ihrer früheren gemeinsamen Inkarnation Aristoteles (Steiner) und Alexander der Grosse (Wegman) gewesen sind. Er war zum Teil starken Kritiken ausgesetzt, weil er eben diese Tatsachen veröffentlichte. Sie lösten in manchen Menschen die grössten Aufregungen aus. Man kann genau studieren an diesem Beispiel, wie manche Menschen von Hass erfüllte starke Widerstände entwickeln, wenn ihre alten Vorstellungen sich als nicht vollständig herausstellen. Sie wollten die Tatsache zwischen Steiner und Wegman nicht wirklich annehmen, weil sie nicht mit Ihrer Idealvorstellung über Rudolf Steiner übereinstimmte.

Sie haben Rudolf Steiner bis dahin in einer Weise idealisiert, so wie sie ihn haben und sehen wollten. Ihr Idealbild ist zerstört worden. Dagegen wehren sie sich, weil es für sie fast eine religiöse Bedeutung hatte. Aber eine Idealisierung, die nicht mit der Realität übereinstimmt, ist nicht heilsam. Rudolf Steiner ist eine Persönlichkeit, die umfassende Facetten eines Menschen zeigt. Und darin liegt seine moderne Art. Bevor er ein Eingeweihter sein konnte, war er zuerst ein Mensch. Er war schon immer ein Mensch gewesen, bevor er zu der Person wurde, die als ein moderner Eingeweihter durch die anthroposophische Geisteswissenschaft bekannt wurde.
Die wahrhaftige Betrachtung der Schicksalszusammenhänge ohne einseitige Idealisierung oder der parteiischen Bewunderung der bestimmten Persönlichkeit ist eine Medizin sein, welche die sozialen Probleme heilt.


Junko Althaus



















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