Zuerst möchte ich einen Kommentar von mir im Egoistenblog direkt wiedergeben, in dem ich auf eine Frage von Herrn Manfred Röhr nach meiner Forschungsmethode geantwortet habe.
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Zu meiner Methode der Karmaforschung auf Grundlage anthroposophischer Geisteswissenschaft
Zu meiner Methode der Karmaforschung auf Grundlage anthroposophischer Geisteswissenschaft
Weil
die Fragen in Bezug auf meine Forschung nach dem Karma in letzter Zeit öfters
gestellt werden, möchte ich hier wieder etwas mehr darüber darstellen.
Zuerst möchte ich einen Kommentar von mir im Egoistenblog direkt wiedergeben, in dem ich auf eine Frage von Herrn Manfred Röhr nach meiner Forschungsmethode geantwortet habe.
"Ich bin jetzt
dabei, die Schriften für die Biographie-und Schicksalsforschung zu verfassen im
Sinne des Studien-und Forschungsmaterials, weil schon öfters von uns eine
schriftliche Arbeit über die Methode und die Themen von den
Ausbildungs-Teilnehmern und -Absolventen gewünscht wurde. Die konkrete
Arbeitsweise, wie ich oder mein Mann Christian in einer konkreten Forschung
vorgeht, ist bis heute wirklich "esoterisch", aber nicht im okkulten
Sinn, sondern, im wirklichen Wortsinn nach der Esoterik geblieben, weil die
Methode, die Arbeits-Gesichtspunkte, die biographischen und karmischen
Gesetzmässigkeiten, die alle von uns erarbeitet wurden, nur mündlich den
Ausbildungsteilnehmern übergeben werden. Nur sie haben bis jetzt dieses Wissen
und die Werkzeuge erhalten. Sonst haben wir nie wirklich richtig weiter
gegeben.
Jetzt ist es aber so,
dass das erste Manuskript bald fertig wird. Das ist die allererste Grundlage
für die Karmaforschung. Es geht dabei um die individuelle Anlage, die in der
Biographie sichtbar wird. Meine Methode der Karmaforschung beginnt mit einer empirischen
biographischen Betrachtung. Die Karmaforschung geht aus der exakten
biographischen Arbeit hervor. Die Vision aus einem früheren Leben wird bei mir
gar nicht extra erstrebt. Die Sache wird bei mir ganz empirisch,
goetheanistisch, logisch bearbeitet. Dabei spielt neben R. Steiner auch der
ursprüngliche Aristotelismus eine wesentliche Rolle. Eine echte Karmaforschung
in meinem Sinne beginnt an der exakten Beobachtung an sich selber und am
Lebenslauf. "
Zitat Ende
Zusätzlich möchte ich noch etwas hinzufügen:
Wieso sind diese Dinge
bis jetzt "esoterisch" geblieben? Ich habe eine gewisse Scheu vor der Veröffentlichung mancher biographisch-karmischen
Gesetzmässigkeiten –, weil sie eigentlich nichts anderes als die modernen
Mysterienweisheiten sind. Die Mysterienweisheiten können uns ernsthafte
Schwierigkeiten bereiten, wenn wir nicht in fruchtbarer Art mit ihnen umzugehen
in der Lage sind. Das weiss man auch aus den vielen Darstellungen von
Rudolf Steiner. Den Umgang damit übt man intensiv in unserer Ausbildung in
Biographiarbeit. Deshalb haben wir sie bis jetzt direkt mündlich den
Teilnehmern in der Ausbildung/ Fortbildung weitergegeben. Man muss sich auch eine gewisse seelische
Gesinnung aneignen, damit man mit ihnen in gesunder Art fertig werden kann. Wir
richten sonst mit solchen Weisheiten für uns und für die anderen Menschen Unfug
an. Aus diesem Grund möchte ich bewusst nur bestimmte Sachen nach Aussen
veröffentlichen.
Ich höre immer wieder
Menschen sprechen: "Karmaforschung? Aber wie kann so etwas überhaupt
möglich sein? Dafür muss man ja die höchste Stufe der übersinnlichen Erkenntnis
erreicht haben. Man braucht nicht nur Imagination, Inspiration, sondern
Intuition. Die kann nur ein hoher Eingeweihter haben."
Diese Frage kann ich im
gewissen Sinne sehr gut nachvollziehen. Sie ist auch berechtigt. Das ist
richtig, dass man jene höchste Stufe der Erkenntnis erreichen muss, um eine
"wirklich klare Karmaerkenntnis" zu erlangen. Nun ist es aber in
Wirklichkeit so, dass man nicht mit einem Ruck beliebig eine Intuition
erreichen kann. Man muss an einer Sache "forschen", – deshalb Karmaforschug
– das heisst: man muss sich auf einen Erkenntnisprozess, der zum Teil eine
längere Zeit dauert, einlassen.
Um die Intuition zu
erreichen, reicht selbstverständlich ein normales Denken nicht aus. Nun kann
man aber zurückfragen: "Es ist richtig, man braucht die
höchste Stufe der Erkenntnis, gibt es dann aber eine sichere Erkenntnismethode,
um feststellen, wer ein hoher Eingeweihter ist oder nicht und wie er und in was
er eingeweiht ist?" Kann jemand eine solche Methode geben, nach der man
sicher die obigen Punkte unterscheiden kann? Dafür braucht man wiederum eine
Erkenntnismethode des Karmas.
Gibt es eine
Erkenntnismethode, die uns vom Verstandesdenken zur Intuition weiterschreiten
lässt?
4
Intuition
3
Inspiration
2
Imagination
1 Verstandesdenken
Jeder Mensch ist immer
– mindestens ein wenig - mit allen diesen höheren Erkenntnisgebieten begabt.
Wenn wir gar keine Möglichkeit hätten, eine Verbindung zu diesen drei oberen
Gebieten aufrecht zu halten – natürlich geschieht das in den meisten
Fällen nur unbewusst – könnten wir auf der Erde nicht richtig
menschenwürdig leben. Die Eingeweihten sind diejenigen, die eine solche
Beziehung ganz "bewusst" herstellen können.
Man kann aber
tatsächlich an der Fähigkeit der Intuition und der Inspiration, die ganz
besonders für ein karmisches Verständnis und Heilen zentral wichtig sind,
üben. Die Imagination allein hilft aber noch nicht wirklich, um etwas wirklich
heilsam umzuwandeln. Sie kann gerade die Menschen verwirren, wenn man keine
Inspiration dazu bekommen kann.
Aus diesem Grund
erstrebe ich nicht extra, etwas konkret aus einem früheren Leben zu sehen. Diese Absicht habe ich auch nicht in einer Arbeit mit einem Menschen. Ein Bild kann sehr verführerisch sein und den Menschen eventuell von dem
eigentlichen Teil der Schicksals-Erkenntnisarbeit wegführen. Aber
wenn ein Bild so spontan kommt oder auf natürliche Weise aus der Betrachtung
hervorgeht, dann ist es nicht bloss abzulehnen. Dann kann es stufenweise
überprüft werden. Meine Methode ist ziemlich bodenständig und wenig spektakulär.
So steht immer eine
exakt-logische Bearbeitung im Vordergrund, damit die Menschen eigenständig die
Ahnungen, Gefühle oder Bilder, die in Ihnen entstehen, karmalogisch überprüfen
können. Nichts wird bloss unbegründet als wahr oder falsch beurteilt.
Wichtig ist, dass die
realen Lebenstatsachen exakt und logisch nach den Entwicklungs- und sonstigen
höheren Gesetzen betrachtet und bearbeitet werden. Das geschieht nicht in
einer Meditation, sondern in einem "vollwachen aber tiefmeditativen
Denken". Ich stelle nichts allein unbegründet fest. Alles wird im
gemeinsamen Dialog entwickelt.
Denken, Fühlen, Wollen
werden ohne inhaltliche Selektion oder schnelle moralische
Beurteilung möglichst klar im Denken gespiegelt. Dadurch ergibt sich inspirative
Erkenntnis (Zusammenhänge) in unterschiedlichen Graden. Und die Intuition
- vor allem zuletzt eine moralische Intuition ist das Entscheidende, das
gewonnen wird. Sie ist eine hochgeistige und zugleich ganz praktische
Erkenntnis für die real bestehende Lebenslage.
Sie ist eine wahre
Antwort, die aus dem Innersten des Individuums herausspringt. Sie bringt
das Karma in Ordnung und heilt es. Und sie ist eine aktuelle und konkrete
Geist-Erinnerung von dem, was das höhere Ich vor der Geburt als ein geistiges
Ziel für dieses Leben vorgenommen hat.
Wenn ich selber an einem
Karma forsche – als meine eigene Arbeit–, dann wird auch die Wahrnehmung, die
unmittelbar über die normalen Sinne hinausgeht, im Erkenntnisvorgang
miteinbezogen. Aber sie ist immer zuerst nur eine Wahrnehmung und noch keine
Erkenntnis. Jede übersinnliche Wahrnehmung, die ich selber habe, überprüfe
ich nach und nach und stufenweise nach dem logischen Arbeitsprinzip.
Ich forsche immer viele
Angelegenheiten auf einmal. Viele Sachen sind im Zustand dieser
"Roh-Wahrnehmung". Das kann eine Art Imagination oder
"Roh-Inspiration oder -Intuition" sein, aber sie ist noch bloss in
der Anfangsstufe meiner Karmaforschung und gilt noch nicht als eine
eigentliche "Erkenntnis". Aber sie werden zuerst als
Wahnehmungs-Stoff ernstgenommen und überprüft. Dieser Unterschied ist mir
sehr wichtig. Ich behalte immer gegenüber meiner eigenen Wahrnehmung ein
gewisses Skepsis. Ohne diese Haltung kann man jederzeit von einer
Unwahrheit verführt werden.
Die logische
Bearbeitung, die in unterschiedlichen Stufen und Ebenen verläuft – das
ist fast der intensivste Arbeitsteil der inspirativen Zusammenhänge – gibt mir
zuletzt eine definitive innere Klarheit, die ich zuletzt mit meinem eigenen
irdischen Denken mit Hilfe der Logik klar nachvollziehen kann. (Diese
unterschiedlichen Arten der Logik spielen die entscheidende Rolle bei meiner
Forschung.)
Die Wahrnehmung oder
nur das Bild allein geben uns noch nicht diese Art des Nachvollziehens. Nun ist
aber das Nachvollziehen-Können eigentlich dasjenige, was die Menschen frei
macht. Wenn der Vorgang so weit gekommen ist, dann ist "die Erkenntnis"
dazu reif, um den anderen Menschen erklärbar dargestellt zu werden. Dann haben
auch die anderen Menschen die Möglichkeit, in ihrem Denken die Zusammenhänge,
die sich ergeben haben, nachzuvollziehen. Alles Andere ist noch nicht reif, um
als Erkenntnis zu gelten. Darüber spricht Steiner ausführlich in seiner
Ausführung über das "Herzdenken".
So trage ich zum Teil
mehrere Jahre lang viele Forschungsfälle in meinem Bewusstsein. Ich mache mal
eine Schublade auf und wieder mal die andere, um die Forschung fortzusetzen, je
nachdem was das Leben mir entgegen bringt.
Junko Althaus
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