Freitag, 21. Januar 2011
Zum Buch "Krise und Chance" von Judith von Halle
Montag, 17. Januar 2011
Die manichäische Liebe des ätherischen Christus - auch die Widersacher sind unsere Mitbrüder
Die Anthroposophie kann in einer intensiven Weise eine Liebe zum Geist im Menschen erwecken, nach dem der Mensch innerlich einen existenziellen Sehnsucht spürt. Die kosmischen Dimensionen des Menschen, die Rudolf Steiner beschreibt, erinnern uns - bewusst oder unbewusst - an die eigentliche Existenz des Menschseins im kosmischen Zusammenhang. Durch diese Qualität konnte die Anthroposophie seit ihrer Entstehung stets eine Stätte in der Welt sein, in welcher der Mensch seine Bedürfnisse, mit den geistigen Weisheiten in einer lebendigen Form, welche dem gegenwärtigen Bewusstsein entspricht, auseinanderzusetzen, befriedigen kann.
Aber reicht diese Liebe zu dem Geist, ja die Liebe zu den geistigen Weisheiten, zu dem Wissen über die geistigen Dimension des Menschen, - auch wenn sie so großartig ist -, wirklich aus, um die Qualitäten und die Eigenschaften, die der Christus uns heute senden will, in der menschlichen Seele kraftvoll aufzufangen?
Nach meiner Erkenntnis reicht allein die oben genannte Art der Liebe zum Geist nicht aus, um vor dem ätherischen Strom des Christus, von dem Rudolf Steiner spricht, der im Menschen vom Herz zum Kopf hinaufströmt, sich bewusst zu öffnen.
Nach Steiner trifft der ätherische Strom des Christus – ein kontinuierlicher Kanal der Ätherisation seines Blutes, das sich bei seinem Erdentod mit der Erde verband - mit dem Strom des Menschen im Herz. Allerdings wird dabei noch etwas Anderes wichtig, um die wunderbaren Eigenschaften, die von diesem Strom des Christus in uns herein wollen, uns immer bewusster und intensiver empfangen zu lernen.
Es ist eine Empfindsamkeit gegenüber der wahren Qualität der seelischen Gefühle. Der Mensch braucht eine gewisse Empfangs- und Ausgabe-Fähigkeit der echten menschlichen - sowohl dunkel-negativen und als auch hell-positiven - Gefühle und Empfindungen in seiner Seele.
Nach meiner Erkenntnis wird der Mensch besonders empfänglich gegenüber dem ätherischen Strom des Christus, wenn er seine persönlichen und menschlichen Gefühle und Empfindungen ohne sie zu verschönern, so wie sie wirklich sind, wahrnehmen und verstehen lernt. Das ist heute nicht leicht, weil wir in einer Gesellschaft leben, welche uns verpflichtet, nach den Normen der abstrakten Vollkommenheit uns lügenhaft zu dressieren und dafür die wahren Gefühle und Empfindungen zu ignorieren.
In der geistigen Liebe lebt der Mensch in einer Bestrebung zur Vergeistigung, sich zum Sternenhimmel zu erheben, wo die hohen und machtvollen geistigen Wesenheiten zu Hause sind. Aber die Seelenliebe hat eine ganz andere moralische Qualität als eine geistige Liebe. In der Seelenliebe kann der Mensch ein Stück auf die intensive Bestrebung zur Vergeistigung seines eigenes Wesens verzichten dadurch, dass er gegenüber allen Lebewesen der Erde und den Mitbrüdern der Erdenentwicklung, welche bis jetzt weniger eigenständig als er selber an der Vergeistigung des eigenen Daseins arbeiten konnten und dadurch in einem Leid und in einem tragischen Schicksal verharren mussten, ein intensives und tiefes Mitgefühl empfinden. Paulus hörte das Seufzen der Kreatur, die auf ihre Erlösung durch die Menschen wartet und schilderte davon in seinem Römerbrief.
Römerbrief nach Paulus Kapitel 8
Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden.Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung. Denn auch die Kreatur wird frei werden vom Dienst des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar.
Der Mensch kann sich in so einer gesteigerten Empathie wie bei Paulus als ein Teil der grossen Erdenschicksalsgemeinschaft empfinden und eine Liebe zu allen Wesen zu empfinden beginnen. Der Ätherstrom des Christus ermöglicht uns z.B. so eine Liebe, die unsere Herzintelligenz erhöht.
Eine solche Seelenliebe des Christus ist für mich auch die, in welcher der Mensch nach und nach im manichäischen Sinne auch die Widersacher als ein Teil der Evolution und unsere Mitbürger der Schicksalsgemeinschaft betrachten und ihre Rolle und das Schicksal würdigen kann. Der Mensch beginnt, sich in einer intensiven Empathie in ihr tragisches Schicksal, von dem sie sich selber nicht befreien können, einzufühlen. Die Widersacher werden in einer manichäischen Seelenliebe nicht mehr die Wesen bleiben, welche der Mensch bloß verabscheuen muss, denn der Christus hat bereits in seiner zweiten Kreuzigung die Schatten der Widersacher in sich aufgenommen. Die schattenhaften Wesen gehören auch zu unser grossen kosmischen Evolution und sie stellen uns nicht nur die Hindernisse in den Weg, sondern helfen uns dadurch zuletzt unsere Entwicklung im Sinne der Freiheit.
Weil sie diese Rolle, sich zurück zu bleiben, annahmen und dadurch wir selber nicht als zurückgebliebene Wesen fungieren mussten, konnten wir bis jetzt unsere Entwicklung auf die Weise fortsetzen. Nebendem wir uns im normalen Sinne weiter entwickeln konnten, konnten die Schattenwesen nicht weiter kommen. In unserem Zeitalter beginnt eine neue Liebe, in der wir die Widersacher als unsere - zwar etwas andersartige aber doch - Mitbrüder würdigen und dadurch ihnen aktiv helfen, sich zu verwandeln.
Die Umwandlung der Widersacher und ihrer Wirkungen sind durch das Anklagen oder das Verurteilen nicht möglich. Sie werden nur durch eine kraftvolle Liebe der menschlichen Seele zur Wandlung gebracht. Die Widersacher oder die Elementarwesen, die unsere Entwicklung verhindernden Kräfte entgegenbringen, benötigen auch genauso wie wir selber Würdigung. Der Mensch kann in so einer Haltung der Seele sich in sie und in ihr spezielles Schicksal einfühlen lernen. Jeder wahrer Pädagoge weiss, dass ein Kind, das Probleme macht, durch eine moralische Einschüchterung oder eine lieblose Zurückweisung keinesfalls zur Verbesserung bringen kann.
Es gibt kein Wesen im Kosmos, das keine Liebe und keine Würdigung benötigt...
Junko Althaus
Sonntag, 16. Januar 2011
Eine karmische Verbindung zwischen den Japanern und dem Frühchristentum in Europa nach einem Hinweis Steiners
Rudolf Steiner sprach einmal von einem interessanten Fall der Reinkarnation.
Er sagte, die Seelen, die während der Völkerwanderung in Europa inkarniert waren und dabei das Frühchristentum in sich aufgenommen haben, werden sich nach dem ersten Weltkrieg immer mehr in Japan inkarnieren. Solche Seelen inkarnieren sich teilweise auch in Korea und in China, aber hauptsächlich in Japan.
Was heisst das? Ich wurde schon mal diesbezüglich von einem Menschen angesprochen. Er kannte diese Aussage Steiners und fragte mich: Meinen Sie, hängt die intensive Liebe der Japaner zur europäischen Kultur, die etwa in der klassischen Musik offensichtlich zum Ausdruck kommt, mit einer karmischen Tatsache zusammen? Gibt es vielleicht noch viel mehr die Beispiele bis in unsere Zeit hinein, dass ehemalige Europäer z.B. heute als Japaner leben? Meine Antwort war: JA. Ich denke, es gibt viel mehr verborgene Verbindungen durch die Reinkarnationen der Seeele zwischen den unterschiedlichen Völker als wir im Alltag uns bewusst sind.
Nach der obigen Aussage Steiners hätten in den zahlreichen Japaner und Japanerinnen nach dem zweiten Weltkrieg die ehemaligen europäischen Seelen gelebt, die in einer sehr bewegenden Zeit in Europa den Impuls des Frühchristentums in sich aufgenommen haben. Viele Japaner, die nach dem Ende des zweiten Weltkrieg in einem grossen Bewusstseins- und Strukturenwandel in Bezug auf ihre Weltanschauung und die Führung des Staates ihr kaputtes Land wieder aufgebaut haben, sind erst nach dem ersten Weltkrieg geboren. Das heisst: Was hinter dem wirtschaftlichen Aufstieg, der die ganze Welt zum Erstaunen brachte und wie ein Wunder betrachtet wurde, stehen neben den anderen Einflüssen auch die Eigenschaft und die Fähigkeit der ehemaligen europäischen Seelen, die in einer früheren Epoche der Entwicklung eine genauso chaotische Periode durchlebten und dennoch eine Zukunft aufbauen konnten. Diese Menschen mussten nach dem Hinweis Steiners eine erheblich wichtige Rolle nach dem zweiten Weltkrieg in Japan gespielt haben.
Tatsächlich kann ich einen markanten Bewusstseinswandel der Japaner vor und nach dem zweiten Weltkrieg feststellen. Japaner verabschiedeten sich nach dem Kriegsende von ihrer alten Weltanschauung - sie war eine Gehirnwäsche, die durch die militärischen Übergriffe geschah und sie bedeutete eine total unzeitgemässe Wiederbelebung der Macht des Kaisers, dessen politische Bedeutung in einer früheren Periode neben dem mächtigen Samurai-Shogun bereits überwunden worden war – und nahmen eine neue "Religion" an, die der materialistische „Kapitalismus“ heisst. Der ist ein äusserliches Produkt der christlichen Kultur, die sich auf das Äussere konzentriert, um die Freiheit und das Ich zu fördern. Die ähnlichen geschichtlichen Symptome finden wir in der chaotischen Zeit der Völkerwanderung wieder, in der die Menschen ihre alte Religion hinter sich liessen und eine neue Ausrichtung, das Frühchristentum in sich aufgenommen hatten.
Die japanischen Kinder, 1953
Während ich noch in Japan lebte, hatte ich Schwierigkeiten, mit der japanischen Kultur zurechtzukommen. Diese Tendenz war schon in meiner Kindheit ein wenig da, aber je älter ich wurde, desto stärker wurde es.
Ich baute nur langsam eine wirkliche innere Beziehung zu Japan auf. Dabei halfen mir die Vorträge Steiners z.B. im Zyklus Lukas-Evangelium, in dem Steiner von einer intensiven Zusammenarbeit des Christus mit den Wesenheiten, die auch im japanischen Buddhismus bekannt sind, sprach. Durch solche Hinweise konnte ich allmählich einen inneren Zugang zu Japan finden, erst dann verliess ich mein Land.
In Europa konnte ich von einigen Europäer die wunderbare Seite der japanischen Kultur aufnehmen. Sie konnten mir für mein Verständnis viel besser als manche Japaner aufzeigen, was wirklich einzigartig und wundervoll an dem Charakter Japans ist. Ich stellte an vielen von ihnen fest, dass sie bereits in einem früheren Leben in sich das geistig-seelische Wesen Japans tief verinnerlicht hatten. Sie sprachen aus dieser inneren echten Substanz und aus einer tiefen Liebe heraus zu mir. In ihrem Ausdruck leuchtete etwas Ewiges, was mit dem Ur-Wesen Japans zu tun hat. Und das berührte mich immer wieder tief. Ich konnte durch sie zu einer wirklichen und echten Berührung mit dem geistigen Charakter Japans kommen, welcher weit über das Oberflächliche und das bloß Traditionelle hinausgeht. Solche Erlebnisse waren mir kaum möglich, als ich noch in Japan lebte. So lernte ich erst hier in Europa, meine biologische Heimat Japan anders zu sehen und sie wirklich in ihrem Wesen zu würdigen. Steiner gab auch einmal in einem Vortrag einen Hinweis, dass viele heutigen Europäer in ihren früheren Leben Japaner oder Chinesen gewesen sind.
Ich bin in diesem Leben als eine Japanerin geboren, lebe aber nicht zum ersten Mal hier in Europa und habe so eine innere europäische Schatzkammer, die über die Tode hinaus bewahrt bleibt.
Junko Althaus
Donnerstag, 13. Januar 2011
Erinnerung als ein Werkzeug zur geistigen Erkenntnis in der Karmaforschung und in der Biographiearbeit
Es gibt verschiedene Etappen innerhalb einer Forschung. Man kann zu den alten Ergebnissen eine neue Erkenntnis hinzubekommen. Und auf diese Weise kommt man stückweise immer weiter. So wie Paulus in seinem „ Hohen Lied der Liebe“ sagt, unsere Erkenntnis ist zunächst nur Stückwerk. Wenn man dennoch das Stückwerk, welches in einer Forschung sich summiert, stets in einen Zusammenhang bringen kann, dann kommt man immer einen Schritt weiter. Es ist faszinierend zu erfahren, wie die Erkenntnisse sich in einer Forschung erweitern und dadurch immer vielseitiger und umfassender ein Forschungsgegenstand beleuchtet werden kann. Diese Faszination kennt jeder wirkliche Forscher, egal ob es sich um eine spirituelle oder schulwissenschaftliche Forschung handelt.
Nach meiner Erkenntnis praktizierte auch Steiner diese Forschungsweise und war ein Meister davon. Er sagt z.B. in Bezug auf Goethes Märchen, dass er nur stufenweise in das Geheimnis des Märchens hineindringen konnte. Steiner konnte durch 3 Jahrsiebte hindurch seine Erkenntnis in Bezug auf dieses Werk von Goethe erweitern. Nicht was am Anfang da war, war falsch, sondern er baute immer mehr auf dem Vorhergehenden weiter. Das kann ich sehr gut verstehen, denn ich erlebe es auch nicht anders. Ich kann nie auf einen Schub eine ganz klare oder umfassende Erkenntnis gewinnen, kann nur stufenweise meine Erkenntnis erweitern und brauche dafür immer einen gewissen Zeitraum.
Ich spiegele z.B. ein biographisches Ereignis in meiner Kindheit. Ich tue es in meinem 33. Lebensjahr, dann stelle ich an dem Ereignis eine bestimmte Erkenntnis fest, die einen gewissen Zusammenhang mit der konkreten Situation im 33. Lebensjahr zeigt. Und dann kommt mir das gleiche biographische Ereignis wieder im 40. Lebensjahr in den Sinn und ich betrachte es und gewinne wiederum eine andere Erkenntnis, welche eine Erweiterung von der ist, die ich bereits mit 33 gewonnen habe u.s.w.
Ich habe mir vor einigen Jahren bewusst gemacht, dass die menschliche Erinnerungsfähigkeit uns eine ganz interessante Erkenntnis-Möglichkeit gibt. Ich erlebe z.B. gerade jetzt etwas ganz Bestimmtes. Sagen wir mal, ich erlebe, dass jemand mich beschimpft hat. Das geschah an einem bestimmten Tag und an einem bestimmten Ort durch einen ganz bestimmten Menschen. Ich nehme es wahr durch meine Sinne. Und ich gehe nach Hause und erinnere mich abends an dieses Ereignis. In meinem Bewusstsein kommen die Erinnerungen wie eine Art der sinnlichen Bilder. Ich sehe noch klar, wie die Stimme des Menschen, die mich beschimpfte, im irdischen Sinne tatsächlich geklungen hat, wie das Zimmer physisch tatsächlich ausgesehen hat, in dem ich stand. Also alle sinnlichen Eindrücke und Bilder sind noch klar und deutlich in meinem Bewusstsein. Aber das bleibt nicht so. Bereits am nächsten Tag merke ich einen deutlichen Unterschied zu dem Vortag. Am nächsten Tag merke ich, dass diese sinnlichen Einzelheiten, die ich gestern im Ereignis mit meinen physischen Sinnesorgane wahrnahm und abends noch so stark im Vordergrund in meiner Erinnerung spürte, sind bereits deutlich zurück gegangen. Stattdessen merke ich, dass in diesen Erinnerungsbildern sich etwas Anderes zeigt, was ich gestern noch nicht erkennen konnte. Das ist eine Wahrnehmung/Erkenntnis der geistigen Art. Das nenne ich so wie Steiner eine Durchsichtigmachung.
Dieser Vorgang ist identisch mit einer Karmaübung, die Dreitage-Übung, welche Steiner in einem Karmavortrag den Menschen gegeben hat. Eine Verwandlung in den Erinnerungsbildern findet dabei statt. Und das geht so an den folgenden Tagen weiter. Ich habe schon früher erfahren, dass die Erinnerungen im Laufe der Zeit eine Art Vergeistigung erfahren können, konnte mir aber lange nicht das so richtig bewusst machen. Als ich diese Dreitage-Übung als eine Übung machte, habe ich zuerst kein befriedigendes Ergebnis für eine Karmaerkenntnis herausbekommen. Wahrscheinlich habe ich zu viele kopfmässigen Vorstellungen gehabt, welche eine unbefangene Wahrnehmung verhinderten. Ausserdem war an mir damals noch nicht weit das Wahrnehmungs-Erkenntnis-Organ ausgebildet, das ich im letzten Artikel ein wenig beschrieben habe. Aus diesem Grund bin ich nicht immer dafür, eine Übung Steiners als eine feste Übung immer pedantisch zu wiederholen. Man kann das Wesentliche, was Steiner in einer Übung zum Ausdruck bringen will, auch viel freier am Leben selber beobachten. Manchmal erreicht man auf solche freie Weise - mit ein wenig Fantasie - viel mehr als in einer starren und äusserlichen Wiederholung der von ihm einmal gegebenen Übungen.
Z.B. habe ich in einer freien Beobachtung festgestellt: Ich erinnere mich an ein Kindheitsereignis in meinem 33. Lebensjahr. Dann stehen die damaligen iridisch-sinnlichen Eindrücke nicht mehr so stark im Vordergrund. Und gerade weil sie durch die Einwirkung des zeitlichen Fortschreitens zurückgegangen sind, taucht etwas ganz Anderes in den Erinnerungen auf. Und dieses, was statt den starken irdisch-sinnlichen Eindrücken und Einzelheiten auftaucht, ist etwas Geistes, was hinter dem irdisch-sinnlichen Schleier verdeckt war und das ich deshalb damals noch nicht sehen und erkennen konnte. Und diese Art der Vertiefung der Erkenntnis geht immer weiter. Ich habe immer wieder erlebt, dass ich in einem späteren Zeitpunkt eine tiefere Erkenntnis gewann. Ich erlebe so, dass ich durch die stets metamorphosierenden Erinnerungsbilder in ein immer tieferes Gebiet des Geistes hineinblicken kann. Aber die Erkenntnisse, die jeweils gewonnen werden, sind nicht zusammenhanglos, sondern sie stehen zueinander in einem exakten Zusammenhang.
Das ist eine geistige Erkenntnis/Forschungsmethode, die ich auch an den konkreten Beispielen Steiners festgestellt habe. Dabei braucht man ein Denken, das sich nicht auf die sinnlich-iridischen Wahrnehmungen und Gegenständen abstützten muss. Reines Denken, so wie Steiner sagt, eine Art des Denkens, in dem man das Geistige von den sinnlich-irdischen Erinnerungen herausätherisiert.
Junko Althaus