Mittwoch, 9. November 2011

Wieso der Buddha heute den Westen inspirieren muss - Moral und Liebe mit dem Denken verbinden


Zitat aus GA 130

DER CHRISTUS-IMPULS IM HISTORISCHEN WERDEGANG
Locarno, 19. September 1911 Zweiter Vortrag R. Steiners

Was ist die Aufgabe des Buddha da draußen in der Welt des Geistes? Es ist seine Aufgabe, immerdar in unseren Herzen zu entzünden jene Kräfte, aus denen herausgeholt werden kann hohe Weisheit. Als eine solche müssen wir die eine Strömung verstehen, die durch unsere Welt fließt: es ist die Buddha-Strömung. Sie ist auch in der einen Form repräsentiert, die durch unser Jahrhundert fließt, wenn auch verabstrahiert. Wir müssen aber suchen, die okkulte Bedeutung einer jeden Geistesform zu erkennen. Zu dieser Strömung tritt die andere hinzu, die ihren Anfang genommen hat in dem Mysterium von Golgatha, die sich mit der Buddha-Strömung zu einer notwendigen Ganzheit verknüpft hat und die wir ebenso aufnehmen müssen im irdischen Leben. Diese Strömung, die von Golgatha ausgeht und an der teilnehmen müssen alle Menschen, die kommt nicht nur innerlich an den Menschen heran, sondern sie ist eine solche Strömung, daß sie unser gesamtes Erdendasein durchdringt. Während wir in der Buddha-Strömung, wie in jeder anderen, eine solche haben, die uns alle als Menschen betrifft, haben wir in der Christus-Wesenheit einen kosmischen Einschlag.

.....Wir sehen, wie sich alle diese Ereignisse um das zukünftige Christus-Ereignis gruppieren. Und wenn wir den ganzen geistigen Werdegang in seiner fortschreitenden Entwickelung nehmen, so sehen wir: Der im Liebesfeuer sich hinopfernde Buddha ist der Inspirator unserer Geisteswissenschaft.

Damit haben wir die zweite Strömung vor unsere Seele gestellt, die sich mit der ersten verbinden soll. Viel Überraschendes werden die nächsten Jahre der Erde bringen. In allen Dingen, die in solcher Weise auftreten werden, können wir das Christus-Prinzip wahrnehmen, während wir den Buddha-Impuls mehr innerlich gewahr werden.

....Bedenken wir, wie weit wir davon noch entfernt sind, wie viele sagen können: das muß geschehen - aber wie wenige die innere Kraft, die Stärke der Moral dazu haben! Daß die moralischen Lehren so klar durchschaut und die moralischen Gefühle so sicher entwickelt werden, daß es gar nichts geben kann, was wir erkennen, ohne den Impuls zu haben, es mit Feuer auszuführen, daß dies wirklich in den menschlichen Seelen heranreifen kann, nicht nur eingesehen wird, daß es gar nicht anders sein kann, als daß ein moralischer Impuls auch zur Tat wird: das hängt davon ab, daß sich die Menschen in die zwei gekennzeichneten Geistesströmungen einleben. Dann werden unter dem Einflusse der beiden Strömungen immer mehr und mehr jene Menschen heranreifen, welche vermögen, vom Empfinden, vom moralischen Erkennen, vom moralischen Impuls zur Tat vorzuschreiten.“



Ich kann diesen Inhalt als Wahrheit durch mein persönliches Erleben bestätigen. Die moralischen Kräfte und Gefühle, die heute aus der wahren Buddha-Strömung hervorgehen, sind intensiv und einmalig. Das kann ich in den Wirkungen, die z.B. aus dem japanischen Jodo-Shinshu-Buddhismus ausgehen, klar feststellen und persönlich erleben. Etwas Vergleichbares ist hier im Westen kaum vorhanden. Und aus dem Grund wissen viele Menschen hier im Westen nicht, was das eigentlich heisst die das Herz reinigenden Kräfte, die durch die Wirkung Buddhas hervortreten, zu erleben. Eine ungeheuer starke reinigende Moralkraft geht von der Liebesflamme des Buddha aus. Zwar die Elemente des Intellekts sind nicht so stark vertreten. Aber statt dessen löst die Lehre des Gautama Buddha, welche vor allem nach der Zeitenwende - nachdem er sich mit dem nathanischen Jesus innig verbunden hatte - durch seine neunen "östlich-durchchristlichten" Inspirationen entstanden ist, die intensiven edlen moralischen Gefühle im Herzen der Menschen aus.

Sie sind diejenigen Schätze, auf welche die Japaner bis auf den heutigen Tag im Stillen stolz sind. Wenn jemand in Japan von "der japanischen Kultur des Herzens" spricht, dann weiss und fühlt jeder unmittelbar in seinem eigenen Herzen, was damit gemeint ist. Das vermittelt vielen Menschen in Japan ein ganz intensives Heimatgefühl. Das ist nicht zu verwechseln mit "Zen". Zen ist eine konkrete Form des japanischen Buddhismus, die im Westen bekannt geworden ist. Aber gegenüber der dominanten Popularität der Zen-Strömung im Westen in dem Sinne, als ob Zen der einzige wahre Geist Japans wäre, stehen die meisten Japaner äusserst skeptisch. Wir wissen, Zen ist eine wunderbare Geistigkeit, aber nur eine von vielen.

Die geistig-seelische Kultur des Herzens aber, welche die Japaner allgemeinen als die wahre innere Heimat empfinden, bleibt nicht so in einem äusseren Rahmen wie Zen stecken, denn die Kultur des Herzens ist ätherisch-seelisch, nicht äusserlich-physisch festgelegt. "Es ist zuletzt nicht wichtig, ob einer buddhistisch, shintoistisch, oder christlich ist", so empfinden wir in Japan, denn wir empfinden über solchen äusseren Unterschied hinweg unsere gemeinsame Heimat in der einzigartigen geistig-seelischen moralischen Sonnensphäre des Herzens. In diesem Erbe der Kultur des Herzens sehen wir die wahre Identität des Volkes, deren Verlust wir, die Japaner, z. B. durch eine einseitige Dominanz der westlichen Einflüsse nie zulassen werden. Das ist die Kultur der Sonne, die im Innern des Menschen aufgeht.

Junko Althaus










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