Zitat aus GA 130
DER CHRISTUS-IMPULS IM HISTORISCHEN WERDEGANG Locarno, 19. September 1911 Zweiter Vortrag R. Steiners |
„Was ist die Aufgabe des Buddha da draußen in der Welt des Geistes? Es ist seine Aufgabe, immerdar in unseren Herzen zu entzünden jene Kräfte, aus denen herausgeholt werden kann hohe Weisheit. Als eine solche müssen wir die eine Strömung verstehen, die durch unsere Welt fließt: es ist die Buddha-Strömung. Sie ist auch in der einen Form repräsentiert, die durch unser Jahrhundert fließt, wenn auch verabstrahiert. Wir müssen aber suchen, die okkulte Bedeutung einer jeden Geistesform zu erkennen. Zu dieser Strömung tritt die andere hinzu, die ihren Anfang genommen hat in dem Mysterium von Golgatha, die sich mit der Buddha-Strömung zu einer notwendigen Ganzheit verknüpft hat und die wir ebenso aufnehmen müssen im irdischen Leben. Diese Strömung, die von Golgatha ausgeht und an der teilnehmen müssen alle Menschen, die kommt nicht nur innerlich an den Menschen heran, sondern sie ist eine solche Strömung, daß sie unser gesamtes Erdendasein durchdringt. Während wir in der Buddha-Strömung, wie in jeder anderen, eine solche haben, die uns alle als Menschen betrifft, haben wir in der Christus-Wesenheit einen kosmischen Einschlag.
.....Wir sehen, wie sich alle diese Ereignisse um das zukünftige Christus-Ereignis gruppieren. Und wenn wir den ganzen geistigen Werdegang in seiner fortschreitenden Entwickelung nehmen, so sehen wir: Der im Liebesfeuer sich hinopfernde Buddha ist der Inspirator unserer Geisteswissenschaft.
Damit haben wir die zweite Strömung vor unsere Seele gestellt, die sich mit der ersten verbinden soll. Viel Überraschendes werden die nächsten Jahre der Erde bringen. In allen Dingen, die in solcher Weise auftreten werden, können wir das Christus-Prinzip wahrnehmen, während wir den Buddha-Impuls mehr innerlich gewahr werden.
....Bedenken wir, wie weit wir davon noch entfernt sind, wie viele sagen können: das muß geschehen - aber wie wenige die innere Kraft, die Stärke der Moral dazu haben! Daß die moralischen Lehren so klar durchschaut und die moralischen Gefühle so sicher entwickelt werden, daß es gar nichts geben kann, was wir erkennen, ohne den Impuls zu haben, es mit Feuer auszuführen, daß dies wirklich in den menschlichen Seelen heranreifen kann, nicht nur eingesehen wird, daß es gar nicht anders sein kann, als daß ein moralischer Impuls auch zur Tat wird: das hängt davon ab, daß sich die Menschen in die zwei gekennzeichneten Geistesströmungen einleben. Dann werden unter dem Einflusse der beiden Strömungen immer mehr und mehr jene Menschen heranreifen, welche vermögen, vom Empfinden, vom moralischen Erkennen, vom moralischen Impuls zur Tat vorzuschreiten.“
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Junko Althaus
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