Bei den Menschen, die die Nahtoderfahrung hatten, bleiben oft nach ihrem Erlebnis die gewisse Fähigkeiten zurück, z.B. die mit den Verstorbenen zu kommunizieren, oder die Gedanken und die Gefühle der anderen Menschen zu lesen, den Tod voraussagen, u.s.w. Es gibt einige Unterschiede, je nach den individuellen Anlagen. Diese Fähigkeiten weisen darauf hin, dass sie ihren Ätherleib als geistiges Wahrnehmungsorgan verwenden können, um die ätherisch-astralischen Tatsachen wahrzunehmen.
Ihre höheren Wesensglieder haben sich während des Nahtodes von ihrem physischen Körper gelöst. Der Ätherleib, der sonst am physischen Leib gebunden ist, trennte sich rückartig vom physischen Körper. Er wurde plötzlich mit den höheren Wesensglieder
sich allein überlassen. Und dadurch kann der Ätherleib ohne die Störung des physischen Leibes seine eigentlichen höheren Tätigkeiten entfalten. In einem normalen Zustand kann der Ätherleib keine solche Tätigkeit entfalten, weil der Ätherleib für den physischen Leib gewisse Kräfte aufbringen muss. Am physischen Leibe ist der Ätherleib angebunden und muss für den Erhalt des physischen Lebens stets viele Kräfte abgeben. Aber wenn diese Pflicht plötzlich ausfällt, macht sich der Ätherleib frei von dieser Aufgabe und beginnt, seine eigentliche geistige Tätigkeiten ganz frei zu entfalten. Diese Intensität, die wir an den vielen Beispielen der Nahtod-erfahrenen beobachten können, wie gut der Ätherleib seine eigentliche geistige Fähigkeiten entfalten kann, hängt mit der geistigen Tatsache zusammen, die Steiner voraussagte und die gesamte Menschheit betrifft: das Selbständigwerden des Ätherleibes und die Wiederkunft des Christus im Ätherischen. Dieses Phänomen ist allgemein im Gang und ermöglicht uns gewisse Fähigkeiten im Ätherischen wahrzunehmen aber auch im Gegenteil die Austrocknung des Gehirns, so dass man keine spirituelle Dinge mehr verstehen kann und in einen starken Materialismus und Egoismus verfällt.
Die meisten der Nahtod-erfahrenen erlebten in ihrem Tod das Licht, das ihnen die vollkommene Liebe, Geborgenheit und Sicherheit und ein Heimatgefühl vermittelte. Dann folgt eine Steigerung des geistigen Auffassungsvermögens, so dass manche während des Todes z.B. ein erstaunliches Denkvermögen oder die vollkommenen Weisheiten zur Verfügung bekamen. Das Wichtigste bei diesem Wandel ihres Ätherleibes zu einem übersinnlichen Wahrnehmungsorgan ist das Erleben der universalen Liebe, die von dem Lichtwesen ausging. Diese Liebe ist diejenige, die von dem Christuswesen im ätherischen Kleid ausgeht und die Kraft besitzt, die eigentliche kosmische Liebe und Weisheit in menschlichen Ätherleib zu aktivieren und den menschlichen Astralleib moralisch zu veredeln.
Es gibt viele Menschen heute, die spirituelle Fähigkeiten besitzen. Hellhörig, hellsichtig auf alle Art und Weise. Die Fähigkeiten, die über die normale Sinne hinaus gehen, sind heute nicht so besonders mehr. Aber nicht alle Menschen haben bereits diese übersinnliche Wahrnehmungsfähigkeit im Sinne des ätherischen Christus, das heisst, dass ihr Ätherleib und Astralleib von seiner universalen Liebessubstanz berührt wurden. Und es kommt heute nicht so sehr um irgendeine spirituelle und übersinnliche Fähigkeit an, sondern, sehr viel um diese Liebe, die vom Chritus-Wesen ausgeht, an. Denn sie ist diejenige, die eine von Liebe durchzogene Zukunftskraft ist, welche die Brüderlichkeit unseres Jupiterdaseins vorbereitet. Die Lektion des Karma, die der Christus in seiner universalen Liebe uns gibt, trägt unmittelbar dem Lernen der Brüderlichkeit bei. Das ist ein Grund dafür, wieso Rudolf Steiner vor 100 Jahren von dem kommenden Wirken des Christus im Ätherischen so sehr betont hat, weil diese Liebe des Christus, die uns unmittelbar von ihm entgegen strömt, ist die Substanz, um die es sich eigentlich handelt und die uns eine ganz neue Fähigkeiten und Dimensionen schenkt.
Die Liebe des Lichtwesen, des ätherischen Christus, erweckt die reine Weisheit im menschlichen Ätherleib, der die Geheimnisse der ätherisch-astralischen Tatsachen erschliessen kann, aber nur wenn der Mensch zugleich die Fähigkeit besitzt, in der mit der Weisheit der kosmischen Harmonie des Ätherleibes sein astralische Innenleben moralisch zu beleuchten vermag und die seelische Empfindsamkeit gegenüber allem Wesen im Sinne des Mitfühlens beibehalten vermag. Das ist es, was Rudolf Steiner "Neues Hellsehen" nannte. Das ist kein blosses Hellsehen.
Die universale Liebe, die man im unmittelbar an der physischen Welt angrenzenden Gebiet
auf uns wartet, ist die Substanz, die unsere spirituellen Wahrnehmungs-Erkenntnis-Fähigkeiten mit einer von dem tiefen menschlichen Mitgefühl durchzogenen moralischen Qualität vereinen lässt. Und das ist ein ganz wesentliches Werk des ätherischen Christus heute. Und der Christus hat das gegenwärtiges Hauptfeld seines Wirkens genau im Dasein des Ätherischen. Man kann den Christus in einem Nahtod-Erlebnis erfahren, aber man kann ihn auch in einem tiefen Krisenzustand aller Art ganz real erleben.
Das Licht, von dem viele von den Nahtod-erfahrenen bezeugen, welches sie in der übersinnlichen Sphäre empfangen hat, ist identisch mit dem gewaltigen spirituellen Licht, das Paulus vor Damaskus gesehen hatte. Diese reine vollkommene Liebe, die man durch ihn erfahren kann, ist eine Substanz, welche die Menschen in seinem Ätherleib individuell einweiht und sie zu den modernen Eingeweihten machen, in denen die spirituellen Weisheiten stets mit der Liebe des Herzens vereinigt sind. Diejenigen, die diese Liebe einmal erfahren hat, vergessen nie wieder ihre einmalige Qualität, die in der physischen Welt nirgendwo zu finden ist, so wie der Christus sagte: Ich komme nicht von dieser Welt.
Junko Althaus
Interview mit den Menschen, die den Nahtod erfahren haben
und dadurch die spezielle Fähigkeiten gewonnen haben
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