Mittwoch, 27. April 2011

Die Unsterblichkeit des Ich und das Selbständigwerden des Ätherleibes



Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen, GA 141, Berlin, 14. Januar 1913

"Wenn wir weit zurückgehen in die Zeit vor dem Mysterium von Golgatha, so finden wir, dass die Menschen nach dem Tode ein reges, durchleuchtetes Seelenleben haben; dann aber wird düsterer und düsterer, immer dunkler und dunkler; die Menschen nehmen immer mehr nur ein dämmerhaftes Seelenleben mit. wenn sie durch den Tod durchgehen.......

Das ist eine volle Wahrheit, dass dieses spirituelle Leben, das die Menschen mitbekommen haben und das ich nach dem Tode zeigte als ein hellseherischeres oder dämmerhafteres Bewusstsein, heruntergestiegen war zu einem dumpfen Leben. Und besonders im vierten nachatlantischen Zeitraum, dem griechisch-lateinischen, in welchem das Mysterium von Golgatha sich abspielte, war es am dunkelsten schon geworden.

Das ist das Bedeutsame an der Taufe durch Johannes des Täufers, dass für gewisse Leute, die er taufte, diese eben charakterisierte Tatsache zum Bewusstsein gebracht werden sollte. Die Menschen, die er taufte, taufte er voll ins Wasser ein. Sein Taufen war ein völliges Untertauchen. Dadurch wurde der Ätherleib solcher Menschen herausgehoben und sie wurden eine kurze Spanne Zeit hellsichtig. Was ihnen Johannes zeigen konnte, war die Tatsache, dass der Mensch im Laufe der Zeiten in Bezug auf sein Seelenleben so zurückgegangen ist, dass er nur noch wenig von dem einstigen spirituellen Gut hatte, das er durch die Pforte des Todes durchtragen konnte und das ihm ein hellseherisches Bewusstsein geben konnte. Und dem, der so durch Johannes getauft wurde, dem gab es die Einsicht: Es ist eine Neubelebung des Seelenlebens notwendig. Es musste etwas Neues in die Seelen einstrahlen, damit sich wieder ein Leben nach dem Tode entwickeln könne. Und dieses Neue ist in die Seelen eingestrahlt durch das Mysterium von Golgatha. Sie brauchen nur den Vortragszyklus "Von Jesus zu Christus" nachzulesen und Sie werden sehen, dass von dem Mysterium von Golgatha ein reiches spirituelles Leben ausgeht, das auf die einzelnen Menschen, die hier auf der Erde eine Beziehung zu dem Mysterium von Golgatha entwickeln, einstrahlt. Und von da aus beleben sich wieder die Seelen.

Deshalb konnte Paulus sagen: So wie die physischen Menschenkörper von Adam abstammen, so werden immer mehr und mehr die Seeleninhalte der Menschen von dem Christus, von dem zweiten Adam, dem geistigen Adam, abstammen. - Das ist eine tiefe Wahrheit, welche da Paulus in seine einfachen Worte hineingelegt hat. Wäre nämlich das Mysterium von Golgatha nicht gekommen, so würden die Menschen immer mehr und mehr an Seeleninhalt verloren haben und würden entweder nur zu der Sehnsucht gekommen sein, ausserhalb des physischen Leibes zu leben, oder würden nur mit Begierden und Wünschen nach einem rein physischen Leben auf der Erde fortleben, würden immer materialistischer und materialistischer werden. "






Aus dieser Stelle wird deutlich, dass man kurz vor dem Mysterium von Golgatha durch das Herausheben des Ätherleibes (z.B. durch ein vollständiges Untertauchen in das Wasser) sehr viel Schattenhaftes erlebte, weil man in die andere Welt nicht genügend spirituelle Früchte hineintragen konnte, welche die geistige Welt als ein inneres Licht beleuchten sollten. Es war in den alten Zeiten mit dem Menschen anders gewesen. Dieses Erleben vor der Zeitenwende war ein ernsthaftes Zeichen für die Menschen, das auf eine eiserne Notwendigkeit hinwies, dass auf der Erde etwas Grundsätzliches geschehen muss, wodurch dieser Misstand aufgehoben wird, so dass man wieder nach dem Tod ein reifes geistiges Leben führen kann.

Falls das Mysterium von Golgatha nicht geschehen wäre und die Kräfte, die davon ausgegangen sind, nicht von den Menschen aufgenommen worden wären, dann hätte man nach Rudolf Steiner entweder die luziferische Sehnsucht nach einem Leben ohne den physischen Körper ausserhalb der Erde gespürt, oder im Gegenteil dazu hätte man nur das Fortleben im physischen Körper als das Leben gelten lassen wollen, weil man sich aus der ahrimanischen und materialistischen Vorstellung die Unsterblichkeit nach dem leiblichen Tod ohne den physischen Körper nicht mehr vorstellen vermag.

Dann geschah das Mysterium von Golgatha. Das Licht des Christus strahlte in den Tod hinein. Sein Licht kann nach dem Tod uns und unsere Umgebung hell strahlen, so wie die vielen Nahtoderlebnisse berichten. Durch das Mysterium von Golgatha hat die Seele des Menschen eine gewaltige Wandlung erlebt. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts ist der Mensch so weit gekommen, dass er im Gebiet des Ätherischen den Beistand des Christus erleben darf. Der menschliche Ätherleib verselbständigt sich immer mehr von dem physischen Körper, so dass er eine immer grössere Eigenständigkeit von dem physischen Körper entwickelt. Dadurch kann er seine eigentliche spirituelle Tätigkeit wieder viel freier entfalten. Das bringt die Situation mit sich, dass man nach dem Tod ein klares Bewusstsein als ein Individuum beibehält und damit auch eine individuelle und bewusste Verarbeitung des vergangenen Lebens geleistet wird. Ausserdem werden die eigentlichen geistigen Dimensionen erlebt. Das bedeutet eine ruckartige Stärkung des Ich im Sinne der Unsterblichkeit nach dem physischen Tod.

Für die lebenden Menschen hat die Wiederkunft des Christus die Bedeutung, welche seit der Mitte des letzten Jahrhunderts eingetreten ist, dass sie während des Lebens schon bewusster an sich arbeiten können durch ein neues spirituelles Karma-Bewusstsein, welches durch die Einwirkung des Christus im Ätherischen ermöglicht wird. Solche karmische Arbeit war früher hauptsächlich nur nach dem Tod möglich. Unsere Aufgabe im Sinne des Karma auf der Erde konnte früher nur im passiven Sinne erfüllt werden. Heute ist aber eine bewusste karmische Arbeit während des Erdenlebens möglich, weil bei vielen Menschen das Ich bereits so weit ist, dass immer klarer die eigene Unsterblichkeit als die innerste und eigenste Tatsache erlebt wird. Mit solchem hellen unsterblichen Ich-Bewusstsein können die Erfahrungen aus dem jetzigen und den früheren Leben beleuchtet und verstanden werden für eine Weiterentwicklung und Heilung. Hinter all diesen Möglichkeiten steht der Christus, der im Ätherischen für die Menschheit sein Wirken fortsetzt.

Junko Althaus










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