Sonntag, 19. Dezember 2010

Paulus und Maitreya-Bodhisattva (弥勒菩薩) im Zusammenhang mit dem ätherischen Christus





Im letzten Artikel bin ich auf meine Sichtweise eingegangen, welche spezielle Aufgabe von Paulus mit dem ätherischen Christus zusammenhängt. Ihm fehlte komplett die irdisch-sinnliche Wahrnehmung von dem Jesus Christus, dadurch gerade aber entwickelte er seine intensive Beziehung zum ätherischen Christus, die vollkommen unabhängig von den irdisch-sinnlichen Erinnerungsbildern der menschlichen Inkarnation des Christus auf eine übersinnlichwe Weise zu erreichen ist.


Steiner weist im Zusammenhang mit dem ätherischen Christus noch auf ein Wesen hin, das der grösste Verkünder des ätherischen Christus werden soll - den Maitreya-Bodhisattva.

Und dieser Maitreya-Bodhisattva (japanisch, miroku-bosatsu 弥勒菩薩) ist in meinem Heimatland Japan sehr beliebt. Seit etwa dem 6. Jahrhundert hat dieser Maitreya-Bodhisattva als Zukunftsträger eine unvergleichbare Beliebtheit unter dem Volk gewonnen, die heute noch so geblieben ist.
Wenn man ein typisches Bild, in dem Paulus dargestellt ist, mit einer Statue des Maitreya-Bodhisattvas, die bei uns zu den Schönsten gezählt wird, vergleicht, kann man staunen:









Diese Fingerhaltung ist für Paulus typisch (es gibt auch die Darstellung des Christus selber in dieser Fingerhaltung), aber auch für den Maitreya-Bodhisattva. Es gibt nur wenige andere Varianten der Fingerhaltung in den Statuen des Maitreya-Bodhisattvas, die sich in Japan befinden.

Diese Tatsache bezeugt eine unmittelbare Verbindung zwischen Paulus und dem Maitreya-Bodhisattva in Bezug auf das Wirken des ätherischen Christus. Rudolf Steiner ist der Einzige, den ich bis jetzt kenne, der Paulus und den Maitreya-Bodhisattva in Zusammenhang mit dem ätherischen Christus brachte. (Interessant ist es, dass Steiner die Vorträge über Paulus und die
Bhagavad Gita gehalten hat.)

Als ich diese Statue vor einer langen Zeit zum ersten Mal in einem buddhistischen Tempel in Kyoto sah, empfand ich sofort eine einzigartige Stimmung, die von ihr ausgeht. Es gibt nach meiner Empfindung bei dieser Holz-Statue die irdische Schwere nicht , wie es bei den anderen vielen Buddha-Statuen deutlich der Fall ist. Dieser Bodhisattva ist jemamd, der zweifellos eingenständig denkt und frei von einer passiven Erwartungshaltung ist, in der man auf die Gnade Gottes wartet. Ich hörte auch fast immer nur so über seine Statue, dass er darüber nachdenkt, wie er die Menschheit in Zukunft retten kann. Diese denkerisch-meditative Haltung, die sic von einer früheren Gebetshaltung der Buddha-Statuen deutlich unterscheidet, begeisterte mich.


Die vielen Buddha-Statuen, die ich schon seit meiner allerersten Kindheit überall sah, machten mir eher einen schlafenden Eindruck. Ich fühlte mich in der Gebetsstimmung der Buddha-Statuen irgendwie teilweise nicht ganz wohl. Und das machte mir seit meiner Kindheit ziemlich zu schaffen. Ich empfand, dass in dieser Stimmung mein Bewusstsein etwas abgedämpft wird.
Aber als ich die Statue des Maitreya-Bodhisattvas sah, fühlte ich mich ätherisch-leicht, als ob mein Körper von einem angenehmen und klaren Lichtstrahl durchzogen würde. Die Formen, welche die Statue an sich zeigt, sind ätherisch und frei von der sinnlich-irdischen-Schwere, sind modern und strahlen eine Sanftheit aber auch eine klare und eigenständige Denkhaltung.


Es ist interessant, dass Japaner diesen Bodhisattva heute noch heiss und innig lieben. Meine Liebe zum Wesen des Maitreya-Bodhisattvas, die ich mit vielen anderen Japanern teile, lebt auch als eine japanische Abteilung in mir. Dazu noch meine Liebe zu Paulus, die ich mit vielen anderen Menschen hier im Westen teile, - diese zwei Quellen - strömen in meiner Seele ineinander und bilden eine einzige Quelle, die Ost und West, das Buddhistische und das Christliche in sich vereint.

Japaner - aber nicht nur Japaner, sondern auch andere Asiaten, die den Maitreya-Bodhisattva als ein Bringer des Zukunftsimpulses lieben -, sind - auch wenn sie es nicht wissen - durch den Bodhisattva auch an dem ätherischen Christus direkt angeschlossen. Sie müssen nicht zwingend von dem Jesus Christus Genaues wissen, der einmal auf der Erde lebte. Der Kulturunterschied macht es nicht immer einfach, den Menschen Jesus zu verstehen. Sie müssen nicht zwingend an die Religion des Christentums glauben, die ihnen von vielen Wundertaten des Jesus Christus auf der Erde erzählt. Sie müssen ihre Religion, die mit ihrem Volkstum zusammenhängt, nicht unbedingt verlassen, um sich mit dem ätherischen Christus zu verbinden, denn er ist in der Äthersphäre der Erde und umspannt die ganze Erde. Er ist heute nicht an ein bestimmtes Volk oder einen bestimmten Ort der Erde gebunden wie damals, als er in der irdisch-sichtbaren Gestalt des Jesus auf der Erde lebte. Diese Bindung besteht in seinem Wirken heute nicht mehr. Der ätherische Christus bevorzugt niemanden und kein Volk. Er strömt seine Liebe und seine Zukunftskraft für alle Menschen auf der Erde herab. Niemand muss sich zu ihm bekehren, denn wir können ihn in seiner weiten Zukunftskraft aktiv fühlen. Nicht entscheidend wird es in Zukunft immer mehr , wo und in welcher Kultur und Religion man aufgewachsen ist.


Und diese Erkenntnis befreit mich innerlich von einer herkömmlichen konfessionellen Grenze und lässt mich in einem unbeschreiblichen Freude von der eigentlichen Grösse und der Universalität des ätherischen Christus ahnen, der unabhängig von den Rassen-, Volks- und Kultur-, Religionsunterschieden weltweit für die Menschheit wirken will. Und ich denke, das war sicher auch die Begeisterung von Paulus, der in den fremden Gegenden den Christus verkündete und stets die bisherigen Grenzen durchbrechend den Christusimpuls verbreitete. Die innere Seelenquelle der Vereinigung von Ost und West ist für mich ein einzigartiger freier Ort, der die Erde stets umspannt. In diesem Ort kann ich mich immer wieder erneut an das universale Wesen des ätherischen Christus wenden, um seinen befreienden Atem zu spüren.


Junko Althaus








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